Der Strudel
, [
457-458] des -s, plur. ut nom. sing.
ein Wort, dessen Stammbegriff die schnelle kreisförmige Bewegung ist, und
welches noch in einem doppelten Falle vorkommt. 1. Der Ort in einem Wasser, wo
sich das Wasser mit einem Geräusche in einem Kreise drehet, um sich in einen
auf dem Grunde befindlichen Abgrund zu stürzen; wodurch sich ein Strudel von
einem Wirbel unterscheidet. Dieser bestehet bloß in einer kreisförmigen
Bewegung, welche auch von Klippen unter der Wasserfläche, widrigen Strömen u.
s. f. herrühren kann; jener setzt einen Abgrund voraus, in welchen sich das
Wasser mit einer kreisförmigen Bewegung stürzet. Indessen werden beyde häufig
verwechselt, da man denn auch wohl die kreisförmige Bewegung des Wassers, unter
und nach einem Wasserfalle einen Strudel zu nennen pflegt. 2. Eine Art
Oberdeutsch. Mehlspeise welche aus einem gefüllten Teige bestehet, der in
Gestalt einer Wurst gewickelt, wie eine Schnecke zusammen gelegt, und hernach
gekocht wird. Böhm. Sstrudle. Ohne Zweifel auch wegen dieser kreisförmigen
Gestalt. Anm. Die Endsylbe -el bedeutet hier ein Subject, Ding, es kommt also
nur auf die Sylbe Strud an. Siehe das folgende. [
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