Strotzen
, [
457-458] verb. reg. neutr. mit dem
Hülfsworte haben, von innerer Fülle im höchsten Grade aufgetrieben,
aufgeschwollen seyn. Der Beutel strotzet von Gelde, der Bauch von vielen
Speisen. Ein strotzender Beutel. Bittet man den Bauern, so strotzet ihm der
Bauch, Matthes. Euter, welche von Milch strotzen. Ingleichen figürlich, mit
etwas überfüllet seyn. Predigten, welche von Griechischen Wörtern strotzen.
Verse, die von Gedanken strotzen. Strotzende Wörter, sesquipedalia verba. Sie
würden über die wüthende und von Schimpfwörtern recht strotzende Beredsamkeit
erschrecken, Gell. Ingleichen prahlen, sich mit etwas brüsten, in einigen
Gegenden; Nieders. strunzen. Mit seinem Gelde, mit seiner Gelehrsamkeit
strotzen. So auch das Strotzen. Anm. Das tz in der Mitte deutet auf ein
Intensivum, welches von einem veralteten stroten, strosen oder strossen
abstammet, welches in dem Engl. strut, strotzen noch vorhanden ist. Der Begriff
der Erhöhung, Ausdehnung ist auch hier der herrschende, daher dieses Wort
gleichfalls zu Strauß, Strosse u. s. f. gehöret. Im Hannöver. ist strutt,
starr, steif. Auf ähnliche Art ist von starr, in einigen Provinzen starrzen so
viel als strotzen, welches aber nicht das Stammwort des unsrigen, ist, wie
Frisch glaubt.