Der Stecher
, [
315-316] des -s, plur. ut nom. sing.
von dem vorigen Zeitworte. 1. Eine Person, welche sticht, doch nur in einigen
Fällen. Derjenige, welcher Geschicklichkeit im Turnieren und Stechen mit Lanzen
besaß, wurde ehedem ein Stecher genannt. In den Gewehr-Fabriken heißen
diejenigen Arbeiter, welche den Nahmen u. s. f. auf den Lauf stechen, Stecher.
Im Nieders. ist der Stecher ein Tagelöhner, welcher den Torf nach der Länge und
Breite absticht, zum Unterschiede von dem Graber, welcher ihn aus der Erde
gräbt. Am üblichsten ist es in den Zusammensetzungen Kupferstecher,
Petschaftstecher, Staarstecher u. s. f. 2. Ein Ding, welches sticht, ein
Werkzeug zum Suchen; auch nur in einigen Fällen, weil es in den meisten übrigen
einen eigenthümlichen Nahmen hat. Eine Art breiter Degen zum Stechen hieß
ehedem ein Stecher. An den Orgelbälgen ist es ein Holz an dem Oberblatte,
welches das letztere in die Höhe sticht oder stößt, wenn der Balg getreten
wird. Bey den Hutmachern führen auch die Kopffache, welche den Herzfachen
gleichen, und im Walken auf den Hut geleget werden, den Nahmen der Stecher, und
an den Kugelbüchsen wird die Zunge unter dem Schlosse, womit man die Büchse
abdruckt, so wohl der Schneller, als der Stecher genannt.
[
317-318]