Schwanken
, [
1709-1710] verb. reg. neutr. mit dem
Hülfsworte haben sich biegsam oder mit einem Schwunge hin und her, auf und
nieder bewegen. 1. Eigentlich. Die Eichen sie schwanken von Winden erschüttert,
Weiße. Der Braten schwankt am Spieße.
Nur der goldne Hämmerling sitzt im Haselgebüsche Auf dem
schwankenden Ast, und singt den ruhigen Heiden Stets eintönig sein Lied, Zach.
Ingleichen, im Gehen sich von einer Seite zur andern bewegen
besonders wenn es aus Kraftlosigkeit geschiehet, da denn das Schwanken vor dem
Falle herzugehen pflegt. Im Gehen schwanken. Weiter mögen meine schwankenden
Knie nicht, Geßn. Hier schwank ich unter der geliebten Last , Raml. Ingleichen
von flüssigen Körpern, sich in einem Gefäße heftig hin und her bewegen. Der
Wein schwankt über. Nieders. schulpen, swabbeln. 2. Figürlich. 1)
Unentschlossen seyn. Das macht mein Urtheil von seiner Gemüthsart noch sehr
schwankend. Mein Herz schwankt ungewiß, Schleg. 2) Unbestimmt seyn, Mangel an
den zur Klarheit nothwendigen Merkmahlen haben. schwankender Ausdruck. Der
Begriff schwankt. So auch das Schwanken. Anm. Dieses Wort ist ein vermittelst
des Zischlautes gebildetes Intensivum von wanken, und lautet auch im Pohln.
swankuje. Verwandt ist damit das Nieders. swajen, vom Winde hin und her bewegt
werden, welches ein ähnliches Intensivum von wegen ist. In Baiern ist für
schwanken schwaben, und in Niedersachsen sluckern, swoppen, zwucksen,
wigelwageln, und vom menschlichen Gauge sweimen, swimen üblich.
[
1711-1712]