2. Der Schober
, [
1615-1616] des -s, plur. ut nom. sing.
oder die Schöber, Diminut. das Schöberchen, ein Wort, welches überhaupt einen
Haufen bedeutet. So gebraucht Hornegk das Zeitwort schubern für häufen:
Ir wart dez Jamers Fueder Geschubert und gehawfft.
Man gebraucht das Hauptwort nur noch in der Landwirthschaft
von gewissen Haufen Heues oder Strohes von beträchtlicher Größe. So werden die
großen Haufen Heues, in welche das getrocknete Heu zusammen gesetzt wird, ehe
man es einführet, Heuschober oder nur Schober schlechthin genannt. Ein solcher
großer Schober wird aus den vorher gemachten Brechschobern oder Windhaufen
zusammen gesetzt. (
S. auch Schoberfleck.) Auch die großen Haufen Strohes,
welche man oft in der Landwirthschaft unter freyem Himmel macht, wenn man das
Stroh nicht anders unterbringen kann, heißen Schober oder Schöber. In einigen
Gegenden führen diesen Nahmen auch ähnliche Haufen noch nicht ausgedroschenen
Getreides, welche doch am häufigsten Feimen heißen. (
S. dieses Wort.) In manchen Gegenden ist der Schober ein
Haufe von bestimmter Größe oder Zahl. So hält in Nürnberg ein Schober Stroh 60,
ein Schöberlein aber 10 Büschel Stroh. Anm. Es ist vermittelst der
Ableitungssylbe -er von Schob, Schaub gebildet, ein beträchtlich ausgedehntes,
oder aus der Verbindung mehrerer Dinge bestehendes Ganzes, ein Haufe, welches
letztere Wort sich von Schober unter andern auch durch den Mangel des
Zischlautes unterscheidet.
S. Schaub und Haufe. [
1615-1616]