2. Schnupfen
, [
1609-1610] verb. reg. act. et neutr.
welches im letztern Falle das Hülfswort haben bekommt, der Form nach ein
Intensivum von schnauben, schnaufen ist, eigentlich aber den Laut nachahmet,
welcher entstehet, wenn man die Luft mit verstärkter Heftig- keit durch die
Nase einziehet, da es in den vertraulichen Sprecharten der Ober- und
Niedersachsen auch schnuppen lautet. Schnupfen oder schnuppen, als ein Neutrum,
die Luft mit Heftigkeit in die Nase ziehen, daher es im Oberdeutschen auch von
einer solchen ungesitteten Art des Riechens gebraucht wird, wofür man in
gemeinen Sprecharten der Hochdeutschen auch das Dimin. schnüffeln hat. Im
Hochdeutschen gebraucht man schnupfen und schnuppen nur, auf eine solche Art
mit der Luft in die Nase ziehen. Tobak schnupfen. Rappee, Saint Omer schnupfen.
Daher das Schnupfen. Anm. Nieders. ohne Intension schnuven, (
S. Schnauben.) Nach einer andern Onomatopöie ist
schnupfen in einigen Gegenden auch schluchzen. [
1609-1610]