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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

* Die Schmolle | | Der Schmorbraten

Schmollen

, [1579-1580] verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, seinen Unwillen durch ein mürrisches Stillschweigen an den Tag legen, wo es in der vertraulichen Sprechart anstatt des niedrigern maulen gangbar ist. Mit jemanden schmollen. Das machte nur dein Schmollen, Nost.
Gewiß, es war zu viel, zu gehn, und gar zu schmollen, Gell.
Anm. Es ist wohl vermittelst des Zischlautes aus maulen gebildet, ( S. dasselbe.) In einem gerade entgegen gesetzten Verstande ist schmollen in einigen Gegenden lächeln. Wer wolt das lieplich Angesicht, ir gefällig schmollen bezaichnen? Stoinhöv. bey dem Schilter. Aber dann ist es ein Intensivum oder Diminutivum von dem im Hochdeutschen unbekannten schmilen, lächeln; Schwed. smala, Engl. to smile.
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