Der Schlitz
, [
1537-1538] des -es, plur. die -e, ein
Wort, welches ehedem einen jeden Riß, Bruch, Schnitt oder Spalt bedeutete. Bey
dem Notker ist Sliz der Bruch, im Tatian Gisliz der Riß in einem Kleide. Im
Bergbaue ist Geschlitz noch jetzt ein Einschnitt, eine Kerbe, und im
Oberdeutschen nennet man noch den Spalt einer Feder einen Schlitz. Im
Hochdeutschen ist es nur noch in einigen Fällen üblich. 1) Ein langer schneller
Schnitt in einen elastischen Körper, so daß dadurch eine von einander stehende
Öffnung entstehet. Einem Pferde einen Schlitz in das Ohr machen. Ein Schlitz in
der Nase, in dem Backen. 2) Gewisse längliche Öffnungen in den
Kleidungsstücken, besonders wenn sie durch einen Schnitt entstanden sind, oder
doch auf solche Art entstanden zu seyn scheinen. Der Schlitz am Hemde, die
lange Öffnung desselben auf der Brust oder auf dem Rücken. Der Schlitz an dem
Ärmel eines Hemdes, an den Weiberröcken u. s. f. Im Engl. Slit.
S. Schlitzen.