Die Schlange
, [
1503-1504] plur. die -n. 1. Ein
Amphibium, welches weder Füße noch Floßfedern hat, sondern sich vermittelst
einer wellenförmigen Bewegung und der Schuppen, Schilde oder Ringe, womit es
bedeckt ist, auf der Erde fortbewegt. Man hat deren verschiedene Arten, wohin
die Wasserschlangen, Hausschlangen, Feldschlangen, Klapperschlangen,
Schießschlangen, Nattern, Viper u. s. f. gehören. Sich krümmen und wenden wie
eine Schlange. So listig wie eine Schlange. Eine Schlange in seinem Busen
nähren, einen Feind unter der äußern Gestalt eines Freundes begünstigen. 2.
Figürlich, wegen einiger Ähnlichkeit in der Gestalt. 1) Eine kupferne Röhre in
dem Kühlfasse der Branntweinbrenner, welche sich mehrere Mahle in dem Fasse
herum schlängelt, den Branntwein abzukühlen. 2) Eine Art des schweren
Geschützes, entweder von dem ehedem darauf gegossenen Bilde einer Schlange,
oder von der in Gestalt eines Schlangenkopfes geformten Mündung, oder auch von
dem im Deutschen veralteten, aber auch im Englischen üblichen to sling,
schläudern, Schwed. sla, slänka, (
S. schlenkern,) weil dieses Geschütz an die Stelle der
ehemahligen großen Schläudern getreten ist. (Siehe Feldschlange.) 3) In der
biblischen Schreibart ist die alte Schlange eine Benennung des Teufels. Anm. Im
Nieders. Slange. Dieses Thier hat seinen Nahmen von seiner wellenförmigen
Bewegung und der großen Biegsamkeit und Geschmeidigkeit seines langen und
dünnen Körpers, daher derselbe als ein naher Verwandter von dem folgenden
schlängeln, von schlank, sich schlingen, lenken u. s. f. auszusehen ist. Im
Niedersächsischen wird eine Schlange auch Schnake oder Snake genannt, welches
von dem veralteten schnaken, kriechen, Angels. snican, herstammet.