Der Schinder
, [
1473-1474] des -s, plur. ut nom. sing.
Fämin. die Schinderinn, von dem vorigen Zeitworte. 1) In dessen eigentlichen
Bedeutung; wo doch nur der Abdecker, oder wie er sich selbst nennt, der
Freymann, im gemeinen Leben und der niedrigen Sprechart unter dem Nahmen des
Schinders bekannt ist, der sonst Kafiller, Wasenmeister, Fallmeister, Flurer,
in Baiern Bornschlegl, Kaltschläger, Nieders. Filler, Schinner, Racker genannt
wird. Im Schwed. hingegen ist Skinnare, und im Engl. Skinner, der Kürschner,
von Skin, das Fell, die Haut. 2) In der figürlichen Bedeutung ist Schinder, in
der harten und verächtlichen Sprechart, ein jeder, der in dem Nießbrauche oder
Handel und Wandel die Gränzen der Billigkeit auf eine grobe Art überschreitet.
Ich will deine Schinder speisen mit ihrem eigenen Fleische, Es. 49, 26. Ich
will den Kelch meines Grimmes deinen Schindern in die Hand geben, Kap. 51, 23,
denen, die dich unterdrücken und plagen. So nennet man auch einen harten
Wucherer u. s. f. einen Schinder.