Schieren
, [
1449-1450] verb. reg. act. welches auch
nur in den gemeinen Sprecharten üblich ist. 1) Als ein Factitivum von dem
Neutro scheren, den Ort schnell verändern, ist schieren, so wie schüren,
scherchen und schirchen, in den gemeinen Sprecharten, die Bewegung eines andern
Dinges beschleunigen, und figürlich, aufhetzen, anhetzen, aufmuntern. Ich will
hingegen und ein Bißchen schieren, Weiße. (
S. Schüren.) In Hamburg ist Milch, Butter, Brühe u. s.
f. schieren, sie durchrühren. 2) In Niederdeutschland, genau betrachten, um zu
sehen, ob ein Ding lauter und unvermischt sey. So schieret man die Eyer, wenn
man sie gegen die Sonne hält, um zu sehen, ob sie noch klar oder trübe und
verdorben sind. Durchschieren ist daselbst genau betrachten, und in weiterer
Bedeutung durchmustern, verschieren durch einen Blick bezaubern.
S. Schier 2.