Münchener DigitalisierungsZentrum - Digitale BibliothekBSB - Bayerische Staatsbibliothek

Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Schieren | | Die Schießbeere

Der Schierling

, [1449-1450] des -es, plur. inus. eine sehr giftige Pflanze, welche in den Gärten, Feldern und auf den Ruinen Europens wild wächset, und der Petersilie gleicht, sich aber durch ihren häßlichen Geruch gar halb verräth; Conium L. sonst Cicuta, im gemeinen Leben Wuthscherling, eigentlich Wuthschierling, weil es oft wüthend macht, Wütherich, Tollkraut, Hunds-Petersilie. Weil diese Pflanze eben so eingekerbte Blätter hat, wie die Petersilie, so hat sie vermuthlich auch daher ihren Nahmen, von scheren, kerben, theilen. Ing oder Ling ist die Endsylbe. Der Niedersächs. Nahme Scharnpipe, welches eigentlich den Schierling mit langen hohlen Stängeln bedeutet, Norweg. Skarntyde, scheinet mehr von dem Niederd. Scharn, Mist, abzustammen, weil diese Art des Schierlinges gern auf den Misthaufen wächst.
Schieren | | Die Schießbeere