Die Schenke
, [
1413-1414] plur. die -n, gleichfalls von
dem Zeitwort schenken. 1) * Ein Trinkgeschirr, eine Kanne, ein Becher u. s. f.
Schwed. Schänk, Angels. Scanc. Im Hochdeutschen ist diese Bedeutung nicht mehr
üblich, außer daß die Sattlergesellen noch die Kanne oder den Krug, aus welchem
sie bey ihren Zusammenkünften trinken, die Schenke nennen. Die Schenke
auftrinken, heißt bey ihren Zusammenkünften auf Gesundheit des Handwerks
trinken. Bey dem Alberus ist Schank so viel als ein Schrank. 2) Ein Ort, ein
Haus, wo gewisse Waaren im Kleinen verkauft werden. Die Salzschenke, in einigen
Gegenden Obersachsens, wo Salz geschenket, d. i. im Kleinen verkauft wird. Am
häufigsten ein Ort, wo Getränk im Kleinen verkauft wird. Die Bierschenke,
Weinschenke, Kaffehschenke, Methschenke; Branntweinschenke. Den ganzen Tag in
der Schenke sitzen. Am häufigsten ist die Schenke ein solches Haus, wo die
Gäste das gereichte Getränk zugleich austrinken, obgleich auch ein solches, wo
dasselbe nur über die Gasse verkauft wird, oft diesen Nahmen führet. Eine
solche Schenke heißt im Nieders. der Krug, in Schlesien der Kretscham, und in
einigen Oberdeutschen Gegenden die Taferne, von dem Lat. Tabernae. Da das Wort
Schenke etwas Unedles an sich hat, so wird es nur von solchen Häusern dieser
Art gebraucht, wo sich gemeine Leute zum Trunke versammeln. Anständigere Häuser
heißen Kaffehhäuser, Weinhäuser u. s. f. [
1415-1416]