Schatt, Schatten
, [
1369-1370] ein Wort, welches ursprünglich
eine Nachahmung eines gewissen Lautes ist, und hernach die mit solchem Laute
verbundenen Veränderungen bezeichnet, und zugleich in seinen Ableitungen und
mit der gewöhnlichen Veränderungen durch alle die Figuren gehet, deren schon
bey 1 Schar, Schaffen, 1 Saum, Sahl u. s. f. gedacht worden. (
S. auch Satt, Schade, Scheiden, Schatz, Schotten, Schote,
Schütten, Schutz u. s. f.) welche insgesammt zu dieser Verwandtschaft
gehören. Im Oberdeutschen, besonders im Österreichischen, werden die Sägespäne
Sagschatten genannt, wo es zu scheiden in dessen weitester Bedeutung gehöret.
In einigen Gegenden wird auch die Scharte, das Färbekraut, Serratula L.
genannt, gleichfalls wegen der geschiedenen oder eingekerbten Blätter. Im
Lüneburgischen ist Schatt ein Honigmaß, deren 32 auf eine Tonne gehen, wo es
den Begriff des hohlen Raumes hat, und zum Nieders. Schottel, eine Schüssel,
Seidel u. a. m. gehöret. Wenn der Nachtrabe in einigen Gegenden Nachtschatten
heißt, so scheinet es hier für Nachtschade zu stehen, welchen Nahmen er an
einigen Orten wirklich führet, (
S. Nachtrabe.) Ob das unter dem Nahmen des
Nachtschattens bekannte Gewächs denselben gleichfalls wegen der Schädlichkeit
des Geruches seiner Blüthe bey der Nacht habe, oder ob sich der Nahme auf den
nächtlichen Geruch beziehe, da denn Schatten, wie andere Nahmen des Geruches,
eine Figur der schnellen Bewegung seyn würde, ist so ausgemacht noch nicht.