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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

2. Die Schar | | 1. Die Scharbe

3. Die Schar

, [1359-1360] plur. die -en, von Schar, ein schneidendes Werkzeug, und scheren, schneiden. 1) Ein breites, vorn spitzig zulaufendes Eisen, welches die Gestalt einer umgekehrten 4 hat, und das vornehmste Stück am einem Pfluge ist, indem es die Furche von unten aus los schneidet und sie aufhebet, die Pflugschar, und wenn sie sich am einem Haken befindet, die Hakenschar; zum Unterschiede von dem Seche, welches sie auf der Seite abschneidet. 2) Im Bergbaue wird der Einschnitt an einem Schacht- oder Tragestämpel die Schar genannt. Anm. In beyden Fällen ist die Bedeutung des Schneidens die herrschende, ( S. 1 Schar.) Dem Ital. Curetta, die Pflugschar, fehlet nur der Zischlaut. Auch das Lat. Securis scheinet hierher zu gehören. Daß der Maulwurf wegen seines Wühlens noch in einigen Gegenden Schar genannt werde, ist schon oben bemerket werden. Am Ober-Rheine wird das Wort Schar noch in einer andern Bedeutung gebraucht, welche gleichfalls hierher zu gehören scheinet. So heißt es z. B. in einer Nassauischen Verordnung: Einem jeden soll vergönnet seyn, die Schar und Abnutzung der besamten Äcker mit der Sensen einzusammeln, und nach eingebrachter Schaar dieselbe offen liegen zu lassen; wo es das abgeschnittene oder abzuschneidende Getreide zu bezeichnen scheinet.
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