Sausen
, [
1307-1308] verb. reg. neutr. welches das
Hülfswort haben erfordert, und einen gewissen starken, mit einem Zischen
verbundenen Laut nach ahmet, den ein starker Wind oder eine schnell und heftig
bewegte Luft am häufigsten von sich gibt; diesen Schall von sich geben und
hervor bringen. Der Wind sauset um die Dächer. Du hörest das Sausen des Windes
wohl, Joh. 3. 8. Nach dem Feuer kam ein stilles sanftes Saussen, (Sausen,) 1
Kön. 19, 12. (
S. Säuseln.) Das Meer sauset. Eine Kanonenkugel sauset,
wenn sie schnell durch die Luft fähret, kleinere Kugeln pfeifen. Das Sausen und
Brausen der Ohren, diejenige Empfindung in den Ohren, als wenn man einen
starken Wind sausen und brausen höret. Ingleichen figürlich, sich auf eine
wilde lärmende Art vergnügen. Es soll heute alles in Sausen und Schmausen bey
mir gehen, Weiße. (
S. Saus.) So auch das Sausen. Anm. Bey den Schwäbischen
Dichtern susen, im Nieders. susen, (welches auch von einer Art des Singens ohne
Worte gebraucht wird, wofür im Hochdeutschen säuseln üblicher ist,) im Schwed.
susa. Es ist eine unmittelbare Nachahmung der Natur.
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1309-1310]