1. Rotten
, [
1181-1182] verb. reg. act. welches
eigentlich versammeln, verbinden bedeutet hat, aber nur noch in der zweyten
Bedeutung des vorigen Wortes und zwar gleichfalls nur im härtesten und
verächtlichsten Verstande als ein Reciprocum üblich ist. Sich zu jemanden
rotten, sich in böser Absicht zu ihm gesellen, mit ihm verbinden. Die Feinde
rotten sich zu Haufe, Es. 9, 11. Viele Heiden werden sich wider dich rotten,
Mich. 4, 11; wo man doch jetzt das Nebenwort zusammen nicht gern auszulassen
pflegt. Die Propheten haben sich gerottet, die Seelen zu fressen; Ezech. 22,
25; besser zusammen gerottet. Daher das Rotten. Anm. Im gemeinen Leben ist
statt dessen auch mit der ausländischen Endung rottieren üblich. Das in diesem
Worte befindliche doppelte t ist schon ein Merkmahl eines Intensivi, und es ist
mehr als wahrscheinlich, das die mit einer ungestümen Versammlung verbundene
heftige Bewegung der ursprüngliche Begriff in diesem Worte ist, so daß es als
ein Intensivum von roden, reiten u. s. f. so fern diese oft eine jede Bewegung
bezeichnen, angesehen werden muß. Im Arab. ist rataa gleichfalls sich
versammeln. Und diese mit dem Worte genau verbundene heftige ungestüme Bewegung
scheinet auch die Ursache zu seyn, warum es jetzt nur noch im harten und
verächtlichen Verstande gebraucht wird.
S. auch das folgende. [
1181-1182]