Der Rettig
, [
1091-1092] des -es, plur. die -e, der
Nahme verschiedener, mit starken, eßbaren Wurzeln versehener Pflanzen und
besonders ihrer Wurzeln. (
S. Meerrettig.) Besonders pflegt man eine Schoten
tragende Pflanze, welche eine starke, von außen gemeiniglich schwarze Wurzel
hat, Raphanus niger L. nur Rettig schlechthin zu nennen, zum Unterschiede von
den Radießen, einer Art kleiner Rettige, welche man in einigen Gegenden
gleichfalls Rettige nennt. Anm. In der Monseeischen Glosse Ratich, Nieders.
Reddik, und zum Unterschiede von dem Meerrettige Robenreddik, Rübenrettig, im
Angels. Raedic, im Engl. Radish, im Italiän. Radicchio, bey den Krainerischen
Wenden Rehqua, im Pohln. Rzodkiew, im Böhm. Rzetkew, Retkew; alle aus dem
Latein. Radix, weil wir dieses in China inheimische Gewächs aus dem südlichen
Ländern Europens bekommen haben. Varro versichert ausdrücklich, daß die ältern
Griechen dasselbe Radix, genannt hätten, weil es bloß seiner Wurzel wegen
merkwürdig ist. Im Osnabrückischen heißt der schwarze Rettig Rammelasse.