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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Die Meerrebe | | Das Meerrind

Der Meerrettig

, [139-140] des -es, plur. inus. eine Art des Löffelkrautes, dessen lange dünne und scharfe Wurzel in der Küche bekannt ist, wo sie, auch nach allerley Zubereitungen, den Nahme des Meerrettiges behält; Cochlearia Amoracia L. Da dieses Gewächs in den Wassergräben und kleinen Bächen einheimisch ist, so scheinet Meer hier für Moor, Morast, zu stehen, ( S. das folgende,) obgleich andere es von dem Lat. amarus ableiten, und dieses Wort daher Märrettig schreiben. Da indessen dieses Gewächs im Nieders. Marreddik heißt, so wird in dem Bremisch., Nieders. Wörterbuche nicht unwahrscheinlich gemuthmaßet, daß die erste Hälfte das alte Mar, ein Pferd, sey, weil die Wurzel der Pferden sehr gesund ist, daher sie auch im Engl. Horseradish heißt. Ihr Holländ. Nahme ist Mierik-Wortel. Im Oberdeutschen wird der Meerrettig Grän, Krän, Grien, Krien genannt, im Russischen Chren, ohne Zweifel von dem noch bey den Krainerischen Wenden üblichen grenak, bitter.
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