Die Reformation
, [
1017-1018] plur. die -en, aus dem Lat.
Reformatio, die Verbesserung einer Sache durch Abstellung und Wegschaffung der
Mißbräuche. So wurde ehedem die Abstellung der in den Klöstern ein
geschlichenen Mißbräuche die Reformation derselben genannt. In einigen Städten,
z. B. zu Nürnberg, ist auch das Stadtrecht, d. i. der Inbegriff der von der
Stadtobrigkeit gemachten Verordnungen, unter diesem Nahmen bekannt, so fern es
zugleich in einer Verbesserung der ältern Verordnungen und in einer Abstellung
der unter denselben eingeschlichenen Mißbräuche bestehet. Im mittlern Lat.
kommt reformare, für verordnen, mehrmahls vor. Am üblichsten ist dieses Wort
von der durch Luthern und seine Gehülfen geschehenen Abstellung der in die
Kirche und den Lehrbegriff eingerissenen Mißbräuche und Irrthümer, welche
einige im Deutschen die Glaubensverbesserung, andere aber richtiger und
treffender die Glaubensreinigung nennen.