Rappen
, [
937-938] verb. reg. act. welches
eigentlich das Zeitwort raffen nach Niederdeutscher Mundart ist, aber auch
zuweilen im gemeinen Leben der Hochdeutschen vorkommt. In Meißen wird der in
der Ernte gehauene Weitzen gerappet, gebunden und gemandelt, d. i. zusammen
geraffet. Die Mäurer berappen eine Wand, wenn sie selbige mit Kalk bewerfen,
womit zunächst auf das Ab- oder Gleichraffen des angeworfenen Kalkes gesehen
wird. Es müßte denn von 2 die Rappe, die Rinde, abstammen. Die Schweden sagen
in eben diesem Verstande rappa, und die Franzosen mit vorgesetztem Gaumenlaute
crepir.
S. Rappsen und Rappuse.