1. Der Pudel
, [
857-858] des -s, plur. ut nom. sing.
ein nur in einigen Gegenden übliches Wort, welches den Begriff der Tiefe, der
Vertiefung und folglich auch des hohlen Raumes hat. 1) In manchen Gegenden
bedeutet dieses Wort so viel als Pfuhl oder Pfütze, von welchen es auch
abstammet, indem für das erste in einigen Mundarten auch Pfudel üblich ist, von
welchem hier nur das Oberdeutsche f weggelassen worden. Daher wird auch
diejenige Art Schnepfen, welche sonst unter dem Nahmen der Wasserschnepfe,
Sumpfschnepfe, Riethschnepfe, Pfuhlschnepfe bekannt ist, in einigen Gegenden
Pudelschnepfe genannt. 2) In Niedersachsen ist der Pudel ein kurzes Stück- oder
Lagerfaß zum Weine; entweder von dem Nieders. butt, buddig, kurz und dick, oder
auch als ein Geschlechtsverwandter von Butte, Bottich, Beute in der
Bienenzucht, Beutel u. s. f. in der allgemeinen Bedeutung eines Gefäßes. Im
Liefländ. ist Pudel eine Schachtel aus Baumrinden, und im mittlern Lat. kommt
Budellus gleichfalls von einem Gefäße vor.