3. Die Post
, [
813-814] plur. die -en. 1) Diejenige
Anstalt, da Güter, Briefe und Personen durch gewisse in bestimmten Entfernungen
in Bereitschaft gehaltene Personen und Pferde weiter geschaffet werden, und
einzelne Fuhrwerke oder reitende und gehende Bothen dieser Art. Die fahrende
Post, zum Unterschiede von der reitende Post. An einigen Orten hat man auch
Fußposten. Die ordinäre Post, welche allemahl zu bestimmten Zeiten an einem Ort
gehet, zum Unterschiede von der extraordinären oder Extra-Post. Die Post geht
ab, kommt an, bleibt aus. Die Posten gehen jetzt sehr unordentlich. Die Post
expediren, abfertigen. Mit der Post reisen oder gehen. Sich der Post bedienen.
Die Post nehmen, mit der Post reisen. Extra-Post nehmen. Mit der ersten Post
schreiben, mit der ersten abgehenden Post. Mit jeder Post schreiben. Die Post
versäumen. Die Post bezahlen. Weil die Posten geschwinder als anderes Fuhrwerk
gehen, so wird die R. A. auf der Post zuweilen für eilfertig gebraucht. Es
gehet bey ihm alles auf der Post. Auf der Post arbeiten, eilfertig. Etwas auf
der Post machen. 2) Eine Post-Station, der Ort, wo die Pferde gewechselt
werden, und die Entfernung eines solchen Ortes von dem andern. Ital. Posta.
Drey Posten von hier, drey Post-Stationen. 3) Das Posthaus. Auf der Post
wohnen. Auf die Post gehen. Briefe auf die Post tragen, von der Post hohlen.
Einen Brief auf die Post geben. 4) Eine mit der Post erhaltene Nachricht, und
in weiterer Bedeutung, eine jede Nachricht oder Bothschaft; doch nur im
gemeinen Leben. Post bekommen, Nachricht. Einem eine gute Post bringen. Einem
Post thun, Nachricht geben, in der niedrigen Sprechart. Posten tragen,
Nachrichten, Neuigkeiten bringen, gemeiniglich im verächtlichen Verstande. Anm.
Im Engl. und Schwed. gleichfalls Post. Es ist so wie die Sache selbst aus dem
Franz. Poste entlehnet, im mittlern Lat. Posta, welches wiederum von dem Lat.
positus abstammet, a positis equis zur Fortschaffung der Briefe und Personen,
in dem schon die Römer eine ähnliche Anstalt hatten. Die öffentlichen Posten
kamen in Frankreich im 15ten Jahrhunderte auf, und wurden in Deutschland ein
Jahrhundert später nachgeahmet. Indessen legte schon Ludwig XI in Frankreich
Stationen von reitenden Bothen an, und von allen Schritten seines Erbfeindes
Carls des Kühnen Nachricht zu erlangen, und diese hießen schon damahls Postes.
[
813-814]