Die Plache
, [
773-774] plur. die -n, ein nur in
einigen Gegenden, oder nur in einigen Fällen übliches Wort. 1) In den gemeinen
Mundarten einiger Gegenden, besonders Oberdeutschlandes ist es für Fläche
üblich; einen flachen ebenen Platz zu bezeichnen. Siehe Fläche. 2) Grobes Tuch
oder grobe Leinwand, so wie beydes zum Einpacken, oder andern geringen
Bedürfnissen gebraucht wird, heißt in manchen Gegenden Plache, im Oberdeutschen
Plahe, im Schwed. Plagg. Bey dem Frischlin ist Blahe und Wachsplahe,
Wachsleinwand. Besonders ist dieses Wort bey den Jägern üblich, wie die zum
Jagen nöthigen Tücher von grober Leinwand Plahen, Planen oder Plachen genannt
werden. Die Plachenpartey, bey der Jägerey am kaiserlichen Hofe zu Wien,
bestehet aus einem Geschirrmeister, einem Ober-Plachenknechte, und zehen
Plachenknechten. Ohne Zweifel auch von flach, eben, breit. Schon im Lat. ist
Plaga ein Jägergarn, oder Netz, und Plagula ein Vorhang, eine Decke. Wenn im
Isidor die Leinen oder Archen, womit die Tücher gespannet werden, plagae
heißen, so hat der gute Mann aus Unkunde der Jägerey sich vermuthlich geirret.
Im Albanischen ist Blaku ein Netz.
S. auch Flake, welches gleichfalls von einem Netze
üblich ist, und Plane, welches im Bergbaue eine Plache bedeutet.
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775-776]