Pfuj!
[
757-758] ein Empfindungswort , seinen
Abscheu, seinen Ekel, und kurz einen jeden heftigen Widerwillen eine Sache an
den Tag zu legen. Pfuj, schäme dich! Pfuj! das hätte ich dir nicht zugetrauet.
Da es denn auch ein Hauptwort in der zweyten Endung neben sich leidet. Pfuj,
der Schande! Pfuj, des garstigen Menschen! Pfuj dich an! ist nur in den
niedrigen Sprecharten üblich, seinen höchsten mit Verachtung verbundenen
Widerwillen gegen eine Person auszudrucken; Nieders. futikan. Als einen
Ausdruck des Hohnes, der Verspottung, ist zwar in der vertraulichen Sprechart
zuweilen fi üblich, allein pfuj wird im Hochdeutschen auf diese Art nicht
gebraucht. Indessen heißt es noch Marc. 15, 29: pfuj dich, wie fein zerbrichst
du den Tempel! Anm. Im Oberd. pfey, pfuch, bey dem Hornegk phwi, phech, affoy,
im Nieders. fi, im gemeinen Leben der Hochdeutschen gleichfalls fi, im Schwed.
fi und twi, im Dänischen fy, im Franz. fi, pouh, im Engl. faugh, paw, im Ital.
puh, bey den Krainerischen Wenden fej, im Isländischen fuei, im Latein. phy,
vah, im Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - . Es ist
der natürliche Ausdruck des Ekels, des Widerwillens, der sich gleichsam von
selbst durch en Wegblasen äußert, daher dieser Laut auch in allen Sprachen
angetroffen wird, und nicht für einen Abkömmling von dem Latein. phy ausgegeben
werden sollte, wie gemeiniglich geschiehet. Die gewöhnlichste Schreibart dieses
Wortes ist pfuy und pfui. Die erste hat nichts als die Gewohnheit für sich. Die
zweyte könnte leicht zu einer zweysylbigen Aussprache verfähren, da doch das i
mit dem u zusammen schmilzt, welches am besten durch das j ausgedruckt werden
kann.