1. Passen
, [
665-666] verb. reg. neutr. welches mit
dem Hülfsworte haben verbunden wird, und eigentlich unthätig, unwirksam seyn,
bedeutet, aber nur noch in einigen Fällen üblich ist. 1) In einigen Spielen,
besonders in Kartenspielen, passet man, wenn man nicht Spieler ist, kein
eigentliches Spiel unternimmt, sondern sich mehr leidentlich verhält. Franz.
passer, Ital. passare und far passo. (
S. Verpassen und Zupassen.) 2) Auf etwas warten, merken,
auch Acht haben, in welcher ganzen Bedeutung es nur im gemeinen Leben und in
den niedrigen Sprecharten gebraucht wird. Ich habe hier schon lange gepasset,
gewartet. Er kann passen, warten. Paß auf etwas geben, im Nieders. auf etwas
merken, Acht geben. Besonders in einigen engern Bedeutungen, indem es so wohl,
auf jemandes Befehle oder Worte warten, bedeutet. Auf jemanden passen, auf
dessen Befehle warten, dessen Worte und Ermahnungen befolgen. Er passet nicht
auf mich, folget, gehorchet mir nicht. Als auch, zu jemandes Schaden oder
Verderben warten und aufmerken, lauern. Die Katze passet auf die Maus, der
Räuber auf den Wanderer. Jemanden auf den Dienst passen, ironisch, ihm
nachstellen, ihm ein Unglück zuzubereiten suchen. So auch das Passen. Anm.
Hornegk gebraucht enpaizen für nachstellen, wo es aber auch zu einem andern
Stamme gehören kann. Übrigens lautet es in der zweyten Bedeutung im Schwedisch,
gleichfalls passa. Ihre leitet es gleichfalls von Paß, die bequeme gehörige
Zeit ab, da es denn mit dem folgenden Zeitworte einerley seyn würde. Allein, da
man ehedem, wie aus einem alten Vocabul. von 1482 erhellet, auch das Wort Paß
für Pause hatte, so ist es entweder ein altes Wort, welches ein
Seitenverwandter von Pausa und dem Griech. -
hier nichtlateinischer Text,
siehe Image - ruhen, unwirksam seyn, ist, oder es ist auch aus Pause
entlehnet, und in Paß verderbt worden.
S. auch Pause, Aufpassen und Abpassen.
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667-668]