2. Die Nonne
, [
517-518] plur. die -n, Diminut. das
Nönnchen, Oberd. Nönnlein, bey verschiedenen Handwerkern ein Nahme eines hohlen
Raumes, oder vertieften Gefäßes, so wie: Mönch einen hervor ragenden Theil
bedeutet. Im Hüttenbaue wird der Ring, worin die Kapellen mit dem Mönche oder
Stämpel geschlagen werden, die Nonne genannt. Bey den Büchsenmachern ist die
Nonne ein Werkzeug in Gestalt eines Ringes oder einer Hülse, welche auf den
Zapfen der Nuß gesteckt wird, um den Hahn und die Studel damit zu vereinigen.
Unter den Hohlziegeln werden diejenigen Nonnen genannt, welche ihre vertiefte
Seite auswärts kehren, zum Unterschiede von den Mönchen, welche die erhabene
Seite auswärts haben. Bey den Fleischern ist die Nonne ein breiter Ring oder
Trichter, welcher in den Wurstbügel gesteckt wird, die Würste durch denselben
zu füllen. Im Safflorbaue werden die gepflegten glatten Safflorstöcke Nonnen,
die ausgearteten stacheligen aber Mönche genannt. Im Nieders. ist die Nüncke,
oder das Nüneken, ein Fläschchen mit einem Zapfen in Gestalt einer Brustwarze,
woraus man die Säuglinge saugen lässet; wo es aber auch unmittelbar von dem
noch im Nieders. üblichen ninnen, nünnken, ninnken, saugen, abstammen kann,
wofür in den gemeinen Hochdeutschen Sprecharten mit andern Endlauten nutschen,
nudeln und nollen üblich sind. In Isidors Glossen kommt Nonnula von einem
Vogelnetze vor. Anm. Es ist in dieser Bedeutung mit dem vorigen verwandt, und
hat eine zahlreiche Menge von Geschlechtsverwandten, obgleich mit andern
Endlauten, dergleichen Napf, Nachen, Nuß, und so ferner sind.