Nisten
, [
513-514] verb. reg. neutr. mit dem
Hülfsworte haben, sein Nest bauen oder bereiten, am häufigsten in Beziehung und
mit Meldung des Ortes. Die Vögel nisten auf den Cedern, Ps. 104, 17. Daß des
Sommers die Vögel darin nisten, Es. 18, 6. Thut wie die Tauben, so da nisten in
den hohlen Löchern, Jerem. 48, 28. Die Eulen nisten auf den Kirchthürmen und in
altem Gemäuer, die Schwalben an den Wänden, die Rohrdommel im Rohre. Von
solchen Thieren, welche keine Nester haben, ist es im eigentlichsten Verstande
nicht gebräuchlich, ob es gleich Es. 34, 15 heißt: der Igel wird auch daselbst
nisten, und auch Opitz sagt, wo grimme Leoparden nisten. Von Raubvögeln
gebrauchen die Jäger das Wort horsten. Ingleichen figürlich, sich an einem Orte
fest setzen, seinen dauerhaften Aufenthalt daselbst nehmen, im Scherze und
verächtlichen Verstande.
Laß Keine Lust zu bösen Lüsten, In dem innern Menschen nisten,
Gryph.
Wofür doch im Hochdeutschen sich einnisten üblicher ist.
Daher das Nisten. Anm. Bey dem Willeram und Notker nisten und nesten, im
Nieders. nesten, im Angels. nistian, im Engl. to nestle, im Franz. nicher, im
Schwed. nästla, im Lat. nidisicare.
S. Nest.