Die Niedere
, [
493-494] plur. die -n, das Hauptwort
von dem Beyworte nieder, eine niedrig gelegene Gegend zu bezeichnen, im
Gegensatze des Gebirges, so wie das Thal dem Berge, die Tiefe aber der Höhe
entgegen gesetzet ist. Indessen ist das Wort Niedere doch im Hochdeutschen nur
wenig gangbar; üblicher ist es im Oberdeutschen. In einigen Gegenden, selbst
Meißens, hat man auch das Hauptwort Niederung, wo es nicht bloß dem Gebirge
entgegen gesetzet wird, sondern auch die niedriger gelegenen Gegenden an den
Flüssen, ingleichen niedriger gelegene Theile des Feldes bedeutet, im
Gegensatze der höhern; im Nieders. die Sinke, Senke. Mit der den
Niederdeutschen so gewöhnlichen Ausstoßung des d wird aus der Niederung die
Nehrung, welches Wort in Preußen von niedrigen an der See gelegenen Gegenden
gebraucht wird.