Nieden
, [
489-490] ein Nebenwort des Ortes, für
unten, welches für sich allein im Hochdeutschen völlig veraltet ist. Nach
nieden zu, nach unten zu, im Nieders. Da nyden, Theuerd. dort unten. So legt er
niden auf der erd, ebend. Es läutert sich nieden die Erde, Herd. Man gebraucht
es nur noch zuweilen in der höhern poetischen Schreibart in Verbindung mit dem
hier; hier nieden, hie nieden, hier unten, und figürlich, auf unsrer Erde, im
Gegensatze des dort oben oder des Himmels, wo es denn auch wohl zusammen
gezogen wird, hiernieden, hienieden. Siehe wie vergänglich alle Übel hiernieden
sind.
Die, die sich ihrer Laster freun, Trifft die kein Schmerz
hienieden? Gell. Lied.
Anm. Schon bey dem Ottfried hiar nidana, obano io nidana, in
den alten Gedichte auf den heil. Anno hinidine, im Nieders. nedden, benedden,
im. Dän. neden, im Schwed. nedan, im Angels. neothan. Es ist aus nied, dem
Stamme des folgenden nieder, und der adverbischen Endung -en, zusammen gesetzt,
welche auch in oben, unten, vornen, hinten, gegen u. s. f. befindlich ist.
S. das folgende. [
491-492]