4. Der Nickel
, [
489-490] des -s, plur. ut nom. sing.
Diminut. Das Nickelchen, Oberd. Nickelein, ein gleichfalls nur in den gemeinen
Sprecharten einiger Gegenden, z. B. Frankens und Niedersachsens, übliches Wort,
ein kleines Pferd, ein Pferd von geringer Größe, zu bezeichnen, Nieders.
Nickel, Engl. Nag, Holländ. Negge, im mittlern Lat. Naccus, in den Baierischen
Gesetzen Gnacco, Angargnacco, ein schlechtes Ackerpferd, Karrengaul; alle in
der Bedeutung eines kleinen Pferdes. Wachter, Frisch und andere lassen es in
dieser Bedeutung von dem Angels. hnaeigen, Engl. to neigh, wiehern, abstammen.
Alsdann würde es eigentlich ein allgemeines Nennwort eines jeden Pferdes seyn,
weil doch die kleinen Pferde wohl nicht mehr wiehern als die großen, und da das
N zu Anfange der Wörter oft sehr zufällig ist, so könnte auch das Lat. Equus
dahin gerechnet werden. Allein, man findet Spuren genug, daß nak ehedem klein,
und Nickel ein kleines Ding überhaupt bedeutet hat, da es denn ein Abkömmling
von neigen, nicken ist. In der Rothwälschen Diebessprache ist Grunickel und
Strohnickel ein Schwein, Hornickel ein Ochs u. s. f. wo es aber wieder zu einem
andern Stamme zu gehören scheinet. So auch Pumpernickel.