Murren
, [
321-322] verb. reg. neutr. welches das
Hülfswort haben erfordert, und nur noch in figürlichem Verstande üblich ist,
sein Mißvergnügen gegen einen Obern durch dumpfige Töne an den Tag legen, und
in weiterer Bedeutung, sein Mißvergnügen auf eine ungesittete Art durch Worte
äußern. Da murrete das Volk wider Mose, 2 Mos. 15, 24. Über etwas murren.
Schwed. morra, murra, Krainerischen mermuram. Es ist, so wie murmeln, eine
Nachahmung des Lautes, und mit dem Oberd. marren, welches das Gnurren, das
Ringi der Hunde ausdruckt, und dem Nieders. mirren, wimmern, klagen, bey dem
Ottfried mornen, Lat. moerere, verwandt, indem solches ähnliche Nachahmungen
sind. Daß murmeln in den ältern Zeiten für murren gebraucht worden, ist schon
vorhin bemerket; Notker hat dafür runezen, grunzen, und alterkosen, Lat.
altercari. Hingegen wird im Oberd. murren noch häufig für murmeln gebraucht:
man murret davon, murmelt. Gnarren, gnurren, knurren, quarren, schnurren,
prötteln u. s. f. sind Niederdeutsche Wörter, welche verschiedene Arten des
Murrens ausdrucken. [
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