Die Morgenröthe
, [
287-288] plur. die -n, der rothe
Schein, welcher kurz vor dem Aufgange der Sonne am Horizonte gesehen wird, und
von der Brechung der Sonnenstrahlen in der Luft herrühret.
Auf rosenfarbnem Fittich Rauschet die Morgenröthe vorbey,
Zach. Vor tausend Morgenröthen Glänzt dieses Sternes Licht, Opitz.
Figürlich, in der dichterischen Schreibart, so wie das vorige
Morgenroth, aufblühende Schönheit, anbrechendes Stück. Ich wünsche, daß auf
diese Morgenröthe ein schöner Tag folgen möge, Sonnenf. Anm. Statt dieses und
des vorigen Wortes kommt im Angels. auch Tagarod und Daegrime, (von Rahm,
Rand,) und im Altschwed. Dagrand vor. Die fruchtbringende Gesellschaft, wel-
cher dieses Wort vermuthlich zu lang war, suchte, obgleich mit schlechtem
Glücke, dafür das Wort Röthinn einzuführen.
Der Röthinn Purpur und der Sonnen Gold verderben,
Casp. Abel übersetzten Boileau.
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289-290]