2. Der Mönch
, [
267-268] des -es, plur. die -e, ein
gleichfalls nur in einigen Gegenden übliches Wort, ein geschnittenes Thier,
besonders aber ein geschnittenes Pferd, einen Wallach zu bezeichnen, in welchen
Gegenden denn auch das Zeitwort mönchen oder münchen für castriren,
verschneiden, Ital. monacare, üblich ist. Anm. Auch dieses Wort ist bisher als
eine Figur des folgenden angesehen worden, und zwar auf eine eben so gezwungene
und seltsame Art, als das vorige. Es gehöret ohne Zweifel zu dem noch im
Niederdeutschen üblichen mank, mangelhaft, gebrechlich, Latein. mancus, und
unserm Hochdeutschen Mangel, und mit demselben zu dem veralteten mein, falsch,
mangelhaft, min, klein, wenig, in minder, dem Latein. Mendum und andern dieses
Geschlechtes, oder vielleicht noch näher zu mähen, schneiden, von welchem Worte
auch Meide, und mit Verstärkung des Hauchlautes auch Maget, ehedem einen
Castraten bedeuteten, von welchem sich unser Mönch nur durch den Mangel der
Ableitungssylbe und Einschiebung des Nasenlautes unterscheidet. (
S. Mähen.) Auf diese Art müssen auch manche
eigenthümliche Nahmen der Örter, welche sich mit Mönch oder Münch anfangen,
erkläret werden, wenigstens solche, von welchen erweislich ist, daß sie nie
Klöster gehabt, oder Klöstern zuständig gewesen. Das Zeitwort manken, minken,
kommt in den mittlern Zeiten für verstümmeln, vermindern u. s. f. mehrmahls
vor. Aus diesem Grunde führen einige Gegenden der Insel Rügen den Nahmen
Mönchgut, Nieders. Mönkgodt, nicht weil sie Mönchen zugehöret, sondern weil sie
mit einer heftigen Überschwemmung von dem festen Lande abgerissen worden. Siehe
Mönchsbogen, Mondmilch und Monkalb.