3. Der Mönch
, [
267-268] des -es, (Oberd. des -en,)
plur. die -e, eine gottesdienstliche Person männlichen Geschlechtes, welche
sich nach dem Lehrbegriffe verschiedener Religionen in Verbindung und
Gemeinschaft mit andern dem ehelosen Stande widmet. 1. Eigentlich, wo
überhaupt, besonders in der Römischen und Griechischen Kirche, alle auf solche
Art in Gemeinschaft lebende ehelose Personen, welche sich über dieß
gemeiniglich noch zu dem Gelübde der Armuth und des Gehorsams gegen ihre Obern
verbinden müssen, Mönche genannt werden; ein Ordensgeistlicher, Ordensmann. Im
engen Verstande werden theils die so genannten Brüder oder Klosterbrüder,
welche die niedrigen häuslichen Geschäfte in den Klöstern verrichten, theils
auch die Weltgeistlichen oder Canonici regulares, wenn sie gleich in
Gemeinschaft leben, und das Gelübde der Keuschheit auf sich haben, von dem
Nahmen der Mönche ausgeschlossen. Eine solche Person weiblichen Geschlechtes
führet den Nahmen einer Nonne. 2. Figürlich, werden im gemeinen Leben
verschiedene Arten von Thieren, welche einen einer Mönchsplatte ähnlichen
Scheitel von anderer Farbe haben, Mönche genannt. Dergleichen sind, 1) der
Kuttengeyer oder Geyerkönig, Vultur Monachus Klein wegen seines kahlen, einer
geschornen Glatze ähnlichen Fleckes auf dem Kopfe. 2) Eine Art Grasmücken,
welche Klein zu den Brustwenzeln rechnet, und wovon die eine Art eine schwarze,
die andere eine röthliche Platte auf dem Kopfe hat. Die erste Art wird auch
Grasspatz, Schwarzkopf und Mohrenkopf genannt; Sylvia atricapilla Klein,
Motacilla atricapilla L. Die zweyte Art mit der röthlichen Platte ist auch
unter dem Nahmen des Cardinals oder Cardinälchens bekannt; Motacilla
rubricapilla L. 3) Eine Art Meisen mit einem schwarzen Kopfe, weißen Schläfen
und grauen Rücken; Parus fuscus palustris, atricapillus Klein. Parus palustris
L. Sie wird auch Mönchmeise, Meisenkönig, Aschmeise, Graumeise, Mohrmeise,
Kothmeise u. s. f. genannt; (
S. Aschmeise.) 4) Eine Art Hayfische, welche die Größe
eines Menschen erreicht und auch Meerengel, ingleichen Engelfisch genannt wird;
Squalus Squatina L. (
S. Engelfisch). 5) An einigen Orten führet der
Hohlkreisel diesen Nahmen,
S. dieses Wort. Anm. In der ersten eigentlichen
Bedeutung bey dem Kero Municho, bey dem Notker Municha, in den gemeinen
Oberdeutschen Mundarten noch jetzt Münch, im Niederdeutschen Monnik, Monnk,
Munk, im Engl. Monk, im Dän. Munk, im Angels. Munuc, im Wallis. Mynach, im
Schwed. Munk, im Isländ. Munkur, im Span. Monge; alle aus dem Griech. und
Latein. Monachus, von -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - ,
allein, indem in den ersten Zeiten der christlichen Kirche nur allein die
Einsiedler den Nahmen der Mönche führeten, welcher hernach auf alle
Ordensgeistliche und in den mittlern Zeiten auch wohl auf die Canonicys und in
Gemeinschaft lebenden Weltgeistlichen ausgedehnet wurde. Das Griech. -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - , aus welchem dieses Wort zusammen
gesetzet ist, ist mit dem Nieders. man, Holländ. men, nur, und unserm min, in
minder, genau verwandt. [
269-270]