2. Die Miethe
, [
201-202] plur. die -n, ein nur in der
Landwirthschaft einiger Gegenden, so wohl Ober- als Niederdeutschlandes
übliches Wort, einen großen runden oben zugespitzten Haufen Garben oder Stroh
zu bezeichnen, welchen man zuweilen unter freyem Himmel zu errichten pflegt,
wenn in der Scheuer nicht Platz genug vorhanden ist, und der in Obersachsen ein
Fehm, Feim oder Feimen, um Hamburg ein Diemen oder eine Dieme, im
Oldenburgischen eine Wiske, an andern Orten aber auch eine Triste genannt wird.
Schon in dem alten Baierischen Gesetze in diesem Verstande Mita, im Latein.
Meta. Wachter leitet es von dem Angels. mithan, bedecken her, weil dergleichen
Haufen oben bedeckt zu werden pflegen, (
S. Mieder und 3. Matte.) Mit mehrerer Wahrscheinlichkeit
ist der Begriff der Höhe, der Größe, der Masse, der Consistenz und Verbindung
der Stammbegriff. Im mittlern Lat. ist Mota, und im alt Franz. Mote, ein Hügel.
S. Macht, Mehr, 4. Matte, 1. Mast und 5. Mahl.