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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

* Michel | | Die Miene

Das Mieder

, [199-200] des -s, plur. ut nom. sing. Diminut. das Miederchen, Oberd. Miederlein, ein nur noch in den gemeinen Sprecharten, besonders auf dem Lande, übliches Wort, ein Oberkleid des weiblichen Geschlechtes ohne. Ärmel zu bezeichnen, welches zunächst über dem Hemde getragen wird, und in der anständigern Sprechart ein Leibchen heißt.
Jetzt schielt er dem Mädchen aufs Mieder, Bernh. Wie schalkhaft verräth Das knappe Corset, Das schließende Mieder Die schlankesten Glieder! Weiße.
Das Schnürmieder, wenn es gesteift ist, und geschnürt wird; Anm. In einigen Oberdeutschen Gegenden; z. B. in der Straßburgischen Polizey-Ordnung, das Müter. Es ist vermittelst der Ableitungssylbe -er von mathaa gebildet, welches im Angels. bedecken, bekleiden, bedeutet, wie das Lat. amicire, Amictus, wofür im mittlern Lat. auch Amita gefunden wird. S. 4. Matte, Decke, und Mütze, welche gleichfalls zu diesem Geschlechts gehören.
* Michel | | Die Miene