3. Die Metze
, [
193-194] plur. die -n, eine
Weibsperson, welche ihren Leib Mannspersonen auf eine unerlaubte Art
überlässet; eine Hure, obgleich nicht mit einem so harten und verächtlichen
Nebenbegriffe, als diesem Worte anklebet. Es scheinet im Oberdeutschen am
üblichsten zu seyn. Wenigstens kommt es im Hochdeutschen mit noch zuweilen in
der Büchersprache vor. Einem jeglichen Mann eine Metze, oder zwey zur Ausbeute,
Richt. 5, 30. Sie schmücken sie mit Golde wie eine Metze zum Tanz, Bar. 6, 8.
Anm. In dieser eingeschränkten Bedeutung im Nieders. Mutze, im Holländ. Mot, im
Ital. Mozza, Camozza, welches aber auch eine Gemse bedeutet. Man hat mancherley
Ableitungen von diesem Worte. Diejenigen, welche Hure von heuren abstammen
lassen, leiten auch Metze von miethen ab; noch unwahrscheinlicherer zu
geschweigen. Allein es scheinet überhaupt eine junge Person weiblichen
Geschlechtes bedeutet zu haben, und von Mädchen nur in der Ableitungssylbe
verschieden zu seyn. Das Englische Miss, Span. Moca und Muchacha, das Holländ.
Meisje, und Wend. Muschica und Muzica, bedeuten so wohl eine junge Person
weiblichen Geschlechtes, als auch im gelinden Verstande eine Hure. Wenn es
nicht gar überhaupt ein Ding weiblichen Geschlechtes bezeichnet. Im
Oberdeutschen ist Metze eine Hündinn, eine Betze, wo m und b Buchstaben eines
und eben desselben Sprachwerkzeuges sind, und im Nieders. ist Mutte ein Schwein
weiblichen Geschlechtes, eine Sau.
S. Mutter. [
195-196]