2. Mausen
, [
125-126] verb. reg. welches in
doppelter Gestalt üblich ist. 1. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben,
Mäuse fangen. Die Katze mauset gut, schlecht. Die Eulen mausen des Nachts. Der
Fuchs muß oft aus Noth mausen gehen, Mäuse fangen. Die Katze läßt das mausen
nicht. Nieders. musen, Holländ. mysen. 2. Als ein Activum. 1) Beschleichen; in
welcher Bedeutung es nur noch bey den Jägern üblich ist, wenn sie ein Wild mit
List beschleichen. 2) In engerer und gewöhnlicher Bedeutung, in der Stille, mit
listiger Geschwindigkeit wegstehlen. Die Katzen mausen oft das Fleisch aus den
Töpfen. Das Geld ist mir gemaust worden. Sich auf das Mausen legen. Das
Hauptwort die Mausung ist nicht üblich. Anm. In einigen Oberdeutschen Gegenden
mauschen, im Nieders. musen, im Dän. muse, bey den ältesten Franken mosen,
indem schon im Salischen Gesetze Mosdo die Beraubung ist. Es ist in der
Bedeutung des Stehlens keine Figur von mausen, Mäuse fangen, sondern ein
Seitenverwandter desselben, und ein Wort, welches die Stille, die heimliche
Geschwindigkeit, welche man mit dem Mausen alle Mahl verbindet, eigentlich
ausdruckt, wie aus der Bedeutung des Beschleichens, aus dem verwandten Nieders.
musen, nachdenken, (
S. Kalmäuser,) und aus dem Hauptworte Muße erhellet;
welcher Begriff auch der Stammbegriff in dem Worte Maus seyn kann. Im Meklenb.
ist für mausen auch furren üblich, welches mit dem Lat. furari genau überein
kommt. [
125-126]