5. * Das Mahl
, [
21-22] des -es, plur. die Mahle, und
die Mähler, ein altes aber großen Theils veraltetes Wort, welches ehedem so
wohl den Begriff der Tiefe, der Vertiefung und Aushöhlung, als auch der Höhe
hatte; zwey sehr genau mit einander verwandte Bedeutungen, welche sich fast bey
allen Wörtern dieser Art beysammen befinden. 1) Der Tiefe, der Vertiefung, wo
ehedem verschiedene Arten hohler und tiefer Behältnisse diesen Nahmen führten.
Noch Hornegk nennt eine Tasche Malch und Malchen. Bey den Schwäbischen Dichtern
ist Malhe ein Koffer, eine Kiste. Bey dem Ottfried ist Mal, Malaha, eine
Reisetasche, ein Mantelsack, Franz. Malle, im mittlern Lat. Mala, in welchem
Verstande das Wort Mallen noch bey dem Pictorius vorkommt. Das Nieders. Mule,
Holländ. Muyl, bedeutet einen Pantoffel, und das Angels. Mele eine Schüssel. So
fern hohle Gefäße zum Maße anderer Körper gebraucht wurden, gehöret auch das
Schwedische Mal, das Maß, und mala, messen, hierher. Unter den Deutschen
Wörtern sind noch Maul, Malter, Mulde u. a. m. Zeugen von dieser übrigens
veralteten Bedeutung. 2) Der Höhe, in welchem Verstande es mit dem veralteten
michel, groß, Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - ,
-
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , Macht, u. a. verwandt zu
seyn scheinet. Dahin gehören nicht nur unser Meiler und Maulwurf, sondern auch
das Wendische Mohl, Pohln. Mohila, Mogila, ein Hügel, das Epirotische Mal und
Albanische Malli, ein Berg, das Latein. Mala, die Backe, Moles, die Last, und
vielleicht auch Mulus, Maulesel, eigentlich Lastesel, Malus, der Mastbaum,
anderer zu geschweigen. [
23-24]