Das Leiden
Das Leiden,
[
2009-2010] des -s, plur. ut nom. sing.
welches statt des Hauptwortes Leid in der ersten Bedeutung des vorigen Verbi
gebraucht wird, der merkliche Grad der Unlust über ein Übel, welches man nicht
hindern kann. Das war ein Leiden! im gemeinen Leben, das war ein Wehklagen, ein
Kummer. Seine Leiden ließen mich zuerst eine zärtliche Freundschaft gegen ihn
fassen. Krankheiten und Schmerzen, Mangel und Armuth; Verachtung und Schmach u.
s. f. werden, wenn sie mit Unlust empfunden werden, häufig Leiden genannt. Das
äußere Leiden, in der Theologie, welches in der Empfindung der Verschlimmerung
seines Zustandes in der sichtbaren Welt bestehet; im Gegensatze des innern
Leidens. Geduldig im Leiden seyn. Im engsten Verstande wird zuweilen nur die
Empfindung eines unverschuldeten Übels ein Leiden genannt, da es denn einer
Strafe und Plage entgegen gesetzet ist.