Der Landsknecht
Der Landsknecht,
[
1893-1894] des -es, plur. die -e. 1) Ein
zur Vertheidigung des Landes bestimmter Knecht; eine nunmehr veraltete
Benennung eines gemeinen Soldaten, besonders eines Fußgängers. Man gebraucht
dieses Wort nur noch zuweilen im gemeinen Leben, besonders in der R. A.
fluchen, wie ein Landsknecht. Im mittlern Lat. Lanskenetus. 2) Eine besondere
Art eines vornehmlich in Frankreich üblichen Kartenspieles; ver- mutlich weil
es durch die ehemahligen Deutschen Landkechte ober Soldaten daselbst bekannt
geworden, daher es im Französischen auch den Deutschen Nahmen behalten hat, wo
es Lansquenet heißt. Landsknecht spielen. Anm. Einige haben geglaubt, daß die
erste Hälfte dieses Wort nicht Land, sondern vielmehr Lanze sey, daß es daher
Lanzknecht geschrieben werden müsse, und einen mit einer Lanze bewaffneten
Soldaten bedeute. Allein, die wahre Lanze war kein Gewehr für Fußgänger, ja es
durfte niemand als ein wirklicher Ritter dieselbe führen. Die Ritter hatten
zwar ihre Bedienten zur Tragung der Lanzen, welche Lanzenträger und
Lanzenknechte hießen; allein diese waren von unsern Landsknechten gar sehr
verschieden. Von dem Nahmen und Ursprunge der Landsknechte,
S. Senkenbergs Selecta Th. 3, S. 481 Nova Miscell. Lips. Th.
9, S. 425. [
1895-1896]