2. Die Kröte
2. Die Kröte,
[
1799-1800] plur. die -n, ein vierfüßiges,
nacktes und ungeschwänztes Amphibium, welches zu dem Geschlechte der Frösche
gehöret, aber einen dicken mit Warzen besetzten Körper, eine gelbliche Kehle
und langsamen Gang hat. Sie spritzet aus ihren Warzen einen giftigen Saft. Bufo
L. Die böse Kröte, welches die gemeine schwarzbraune Wiesenkröte ist. (
S. Erdkröte, Feuerkröte, Wasserkröte, Kellerkröte.) Im
verächtlichen Verstande und im gemeinen Leben wird auch wohl ein kleiner
zorniger oder boshafter Mensch eine Kröte oder eine böse Kröte genannt. Anm. im
Nieders. gleichfalls Kröte. Sonst wird dieses Thier noch im Oberdeutschen
Hecking, in Baiern ein Protz, in Schlesien die Tachsen, im Dithmars. Prickel
und Tuutz, in Nieders. Quad-Pogge, Pedde, Uetze, Ütze, Ueffe, Lork, im Dän.
Tudsen, im Schwed. Tossa, im Angels. Tade, im Engl. Toad, in Bretagne Toussec,
genannt, welches Ihre von dem Isländ. Tad, Koth, abstammen lässet. Den Nahmen
Kröte leitet Wachter von kreiten, schreyen, ab, obgleich die eigentlichen
Kröten nicht schreyen, oder vom Wallis. Croth, der Bauch, wegen ihrer Dicke,
Ihre aber von gro, waschen (siehe Grün,) wegen der großen Fruchtbarkeit der
Frösche, indem im Schwed. Frosch Groda heißt. Allein Frischens Ableitung, der
es von kriechen, abstammen lässet, weil dieses Thier einen langsamen schleichen
Gang hat, scheinet immer noch die wahrscheinlichste zu seyn. Auf eben dieselbe
Art heißt es im Franz. Crapaud, von dem Nieders. krupen, kriechen, Franz.
croupir, (
S. Krabbe.) Der Schlesische Nahme Tachsen, und
Niedersächsische Tuutze leiden eben dieselbe Ableitung, indem tossa im Schwed.
langsam einher gehen bedeutet; so wie das Niedersächs. Pedde, von pedden,
treten. In den zusammen gesetzten Nahmen verschiedener Gewächse, bedeutet es
das verächtlichste, geringste seiner Art. [
1801-1802]