Die Krieche
Die Krieche,
[
1783-1784] plur. die -n. 1) eine Art
kleiner wilden Änten, (
S. das vorige.) 2) Eine Art kleiner runden Pflaumen,
oder vielmehr zahmer eßbarer Schlehen, deren Baum, welcher der Kriechenbaum
genannt wird, ein schönes bunt geschecktes Holz gibt; Prunus insititia L. Es
gibt ihrer mit weißen oder gelblichen Früchten, welche gelbe Kriechen genannt
werden. An einigen Orten Kriechlinge, in Meißen Haferpflaumen, weil sie mit dem
Hafer reifen, an andern Orten Haferschlehen, in Niedersachsen Kreeken, im
Osnabrück. Wichtkens, Wichterkens, im Franz. Creque, im Schwed. Krikon, im Dän.
Kräge. Entweder gleichfalls mit dem vorigen von kriech, kriek, klein, oder auch
von krag, krach, rund, indem im Holländischen die Kirschen Krieken genannt
werden. (
S. Kragen und Krücke.) In Bretagne wird die wilde
Pflaume Gregon genannt, welches Pelletier von cryg, rauh, abstammen lässet,
weil sie den Hals zusammen ziehet, und rauh macht.