Die Kriechänte
Die Kriechänte,
[
1781-1782] plur. die -n, die kleinste Art
der wilden Änten, von welchen es verschiedene Abänderungen gibt, welche
gemeiniglich grau, braun oder sprenklig sind, und an einigen Orten auch
Kriechen, Biekilchen, am Oberrheine Karnellen, Kernel genannt werden. Anas
Qerquedula, Crecea, Circia L. Die fränkische Kriechänte, Anas Quequedula
Francica. Klein. hat einen schmalen leimgelben Streifen von dem Schnabel über
die Augen durch den Nacken bis an die Brust, mit einem rostigen Kopfe und
Halse. Anm. In den Niedersächsischen Mundarten gehet das ch, wie in andern
Fällen, in ein k über, Kriekänte, Krieke, Krikke Im Franz. heißt diese Änte
Cercerelle, im Lat. Querquedula, im Dän. Krikand, im mittlern Lat. Cricella,
Cercella, bey dem Golius Trößlein, und um Hamburg Wöbke. Wenn der Nahme
Kriechänte nicht ein Ausdruck des eigenthümlichen Geschreyes dieses Vogels ist,
so bedeutet er ohne Zweifel so viel als kleine Änte, indem kriek im
Meklenburgischen noch jetzt klein bedeutet; so daß dieses Wort mit Kracke, und
gewisser Maßen auch mit kriechen Eines Geschlechtes ist. Siehe auch Krieche.
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1783-1784]