2. Die Krätze
2. Die Krätze,
[
1755-1756] plur. doch nur von mehrern
Arten, die -n, im Bergbaue und bey den Metallarbeitern, alles was unter den
Händen der Hüttenarbeiter und Künstler von den Metallen abgehet, und in kleinen
Stückchen bestehet, und zuweilen auch das Krätz, das Gekrätz genannt wird. Die
Krätze waschen, im Hüttenbaue. Etwas in die Krätze wersen. Das geht in die
Krätze, figürlich, das geht verloren, wird verderbt; in Nieders. britsch gehen.
Anm. Im Franz. wird auch der Abgang von der Wolle im Kämmen Gratuise und
Gratuse und im mittlern Lat. Gratus genannt, wo es unmittelbar von kratzen
herkommt. So fern es von Metallen gebraucht wird, scheinet es zunächst den
Begriff der Kleinheit der Theile auszudrucken, und zu Graus und reißen zu
gehören. Im Isländ. ist kras, dilaceratio, im Engl. to crash in Stücke brechen,
im Franz. ecraser zerreiben. (
S. Graus, Grus, Schroten, 1. Kreisen.) Die Schweden
haben die R. A. ga i kras auch, welche Ihre durch in Stücken gehen erkläret.
Bey den Goldschlägern heißt der Abgang die Schabine, vermuthlich von dem
Zusammenschaben oder Fegen, so wie einige die Krätze von dem Zusammenkratzen
herleiten.