3. Die Krätze
3. Die Krätze,
[
1755-1756] plur. inus. eine ansteckende
Krankheit, welche von kleinen lebendigen Insecten oder Milden (Acari L.)
herrühret, welche sich zwischen der Oberhaupt einnisteln, sich daselbst
vermehren, und ein empfindliches Jucken verursachen. Die Krätze haben. Anm.
Ohne Zweifel von dem Kratzen, der natürlichen Folge dieser ekelhaften und
empfindlichen Krankheit, daher sie auch im Nieders. und Holländ. Krauwaste,
Krauwasje genannt wird, von krauen, kratzen, woraus im gemeinen Leben oft
Kurasche wird, als wenn es das Franz. Courage wäre. In andern Nieders. Gegenden
heißt sie Kley, Klegge, im Dän. Kloe, von kleyen, kratzen, Jök, das Jucken,
Purrjack; im Hoch- und Oberdeutschen die Gnatz, die Gnätze, entweder von dem
Niederdeutschen gniden, reiben, oder auch von dem damit verbundenen Nässen, die
Räude, weil sie eine rauhe Haut macht, und bey den Pferden die Schabe. Im Engl.
Cratches. In einigen alten Bibel-Übersetzungen steht 5 Mos. 28, 27 auch das
Wort Knibbe, welches mit dem Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe
Image - bey den siebenzig Dolmetschern überein kommt.