2. Der Koller
2. Der Koller,
[
1693-1694] des -s, plur. doch nur von
mehrern Arten, ut nom. sing. die Beraubung der Sinne bey den Thieren, die Wuth,
besonders bey den Pferden; wo im eigentlichsten Verstande der so genannte
rasende oder wüthende Koller, wobey das Pferd wüthet und tobet, diesen Nahmen
führet. (
S. auch Sonnenkoller.) Bey dem stillen Koller, welcher
diesen Nahmen nur figürlich haben kann, ist das Thier ganz dumm und
unempfindlich. Den Koller haben. Im gemeinen Leben wird auch wohl der Stand der
Verrückung bey Menschen, ingleichen ein hoher, mit Toben und Lärmen verbundener
Grad des Zornes, der Koller genannt. Im Nieders. Kuller. Gewiß nicht, wie
Frisch glaubt, von dem Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe
Image - , sondern mit demselben aus Einer Quelle, d. i. der Natur; indem
dieses Wort eine sinnliche Nachahmung des mit der Raserey verbundenen Polterns
und Tobens ist.
S. Kollern.