2. Die Klinge
2. Die Klinge,
[
1629-1630] plur. die -n, ein Wort,
welches überhaupt den Begriff eines langen, vorn spitz zulaufenden dünnen
Körpers zu haben scheinet, aber nur noch in engerm Verstande den eisernen oder
stählernen eigentlich schneidenden oder stechenden Theil eines Messers, aller
Arten der Degen und Schwerter, der Sensen, Futtermesser und anderer ähnlicher
Werkzeuge mehr bezeichnet, im Gegensatze des Gefäßes, Heftes oder Stieles. Die
Messerklinge, Degenklinge, Rappierklinge, Dolchklinge, Säbelklinge,
Sensenklinge, Futterklinge u. s. f. In engerer Bedeutung die Klinge eines
Degens. Daher die figürlichen R. A. Jemand vor die Klinge fordern, ihn zum
Zweykampfe auffordern. Eine Sache mit der Klinge, durch die Klinge entscheiden.
Über die Klinge springen lassen, niederhauen, im Kriege. Nicht bey der Klinge
bleiben, nicht bey der Sache bleiben, die Streitfrage verändern. Die
Stoßklinge, Hohlklinge, Schilfsklinge, Wolfsklinge. Figürlich führet in
Thüringen ein länglich ovales Stück Feldes, welches einer gewöhnlichen
Messerklinge gleicht, den Nahmen der Klinge. Anm. Im Holländ. Klinge, Klinke,
im Schwed. Klinga. Die gemeinste Meinung leitet es von klingen her, wegen des
klingenden Geräusches, welches die Degenklingen in einem Gefechte machen. (
S. Klinke,) welches mit diesem Worte verwandt ist. Die
Niedersachsen gebrauchen von einem Messer dafür Lämmel, Lemmel, Holländ.
Lemmer, Lat. Lamella, Lamina, Franz. Lame, Allumelle, bey den Schwäbischen
Dichtern Lambel, Lamel.