Der Kapaun
Der Kapaun,
[
1495-1496] des -es, plur. die -e, ein
geschnittener Hahn, und in weiterer Bedeutung auch ein geschnittenes Huhn; im
gemeinen Leben in dem ersten Falle Kapphahn, gleichsam ein gekappter Hahn, im
Oberdeutschen auch nur ein Kapp. Auch verschnittene Menschen, Castraten, pflegt
man im gemeinen Leben und mit Verachtung Kapaune zu nennen. Anm. Im Nieders.
Keerl nicht von Kerl, sondern von dem alten karen, schneiden, (
S. Kerbe,) im Dän. Kappun, im Angels. Capun, im Engl.
Capon, im Franz. Chapon, im Böhm. Kapaun, im Russ. Kaplun, im Wallach. Kaponu,
und Alban. Kapon; alle aus dem Ital. Capone und dem Lat. Capo, weil diese Art
die Menschen und Thiere zu verstümmeln unstreitig aus dem üppigen Italien in
den andern Europäischen Ländern bekannt geworden, obgleich das Lat. Capo selbst
wieder zu dem Geschlechte des Wortes kappen, verschneiden, gehöret. (Siehe
dasselbe,) Der Plural lautet im gemeinen Leben häufig, obgleich irrig Kapauner.
[
1497-1498]